Zum Inhalt springen

Electric Avenue

Notizen unter Strom

Übersichtskarte unserer Reise von Malmö aus bis ins Ferienhaus der zweiten Woche. Beschreibung der Strecken im Text.

So ist sie geplant, unsere Reise durch Schweden (abseits der Anreise bis Malmö und der Rückreise).

Eine Rundreise mit annähernd 1.700 km in 9 Tagen, danach 7 Tage im Ferienhaus in der Nähe von Eringsboda und anschließend natürlich Heimreise. Alles in allem rund 900 Kilometer bis Malmö, 1.700 km in Schweden (Ausflüge und Umwege mal nicht mitgerechnet) und 1.100 Kilometer Rückreise. All in all also fast 4.000 Kilometer.

Ausgangslage

Was macht man, wenn man nicht mal 48 Stunden vor einem geplanten Trip durch Schweden (mindestens 3.500 Kilometer) erfährt, dass die Bremsen beim Auto nicht rechtzeitig repariert werden können?

Man plant um!

So ging es uns zwei Tage vor Abreise, als sich die Werkstatt mit dieser Botschaft meldete. Kurz überlegt, viel gegoogelt (nach Mietwagen) und andere Alternativen überlegt; zu teuer, zu unsicher, zu kurzfristig kam immer wieder heraus. Blieb also nur das zweite Auto, die Zoe von Renault. Eigentlich ist die Zoe ja mittlerweile unser Erstauto und den Kia haben wir letztlich nur noch für Urlaubsreisen und ab und an für Fahrten zum Baumarkt oder Wertstoffhof, also aus Bequemlichkeit. Dennoch kam uns die Zoe zuerst für 3 Leute plus Hund doch etwas klein vor. Eigentlich war vorgesehen, dass wir für unser Ferienhaus am See 2 SUPs mitnehmen, plus dem dafür notwendigen Gerät, dazu alles, was man für 2 1/2 Wochen Ferien so braucht. Also die SUPs geholt, aus den Taschen gepackt und in den Kofferraum – da bleibt überraschend viel Platz! Das könnte gehen also geht das auch.

Der Kofferraum einer Renault Zoe, zu sehen sind zwei ausgepackte und zusammengerollte SUPs darin. Man sieht, es ist noch viel Platz.

Selbst mit den SUPs bleibt noch viel Platz im Kofferraum, für die Tochter mussten wir natürlich noch den Rucksack einplanen, dafür ist der Platz über der Ablage vorgesehen, unseren Kram bekommen wir aber darunter. Die Rückbank ist durch den Hund und die Tochter außer mit Kleinigkeiten nicht belegbar, ein Fußraum vor der Rückbank aber schon.

Dazu noch die Karte mit den Ladepunkten gecheckt – auch das scheint weder auf dem Weg nach Schweden über Fehmarn und Dänemark, noch in Schweden ein größeres Problem. Einzig bei unserem Ferienhaus ab der zweiten Woche ist keine öffentliche Ladesäule in der Nähe – die nächste ist rund 25 km oder eine halbe Stunde entfernt. Aber das lässt sich lösen.

Früher hieß es übrigens, dass man für Skandinavien gleich mehrere zusätzliche Ladekarten (oder -apps) haben müsse, das hat sich seit Sommer 2022 deutlich entspannt. Die großen deutschen Anbieter haben mittlerweile alle ein mehr oder weniger großes Netz in Europa. Wir sind bei eienem der Marktführer, EnBW, seit Ende Juni 2022 kann man damit auch in Schweden, Dänemark, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Kroatien laden, was vorher nicht ging. Für die Urlaubsreise bietet sich dann auch gleich ein Paket an, dass durch Grundgebühr die Ladekosten (außer bei den Halsabschneidern von Ionity) Europaweit auf 50 Cent pro kw/h drückt. Ein paar Säulen fehlen bei EnBW noch, daher habe ich mir noch die App von Plugsurfing heruntergeladen, die gerade in Schweden noch etwas mehr bietet – aber das ist wirklich überschaubar und wir sollten eigentlich mit EnBW durchkommen. Plugsurfing zeigt zumindest auch in der App zuverlässig den Preis an, aber immer in der Landeswährung. Da wo ich im Vorfeld geschaut habe, ist dann EnBW (mit Grundgebühr) billiger. Da die Zoe auch den automatischen Ladestart beherrscht, wird das Laden zumindest an den Gleichstromstationen, die dafür ausgelegt bzw von EnBW sind, noch einfacher. Anstöpseln und los geht es. Die App muss dafür nicht mal geöffnet werden. Ob das dann alles so klappt, werden wir sehen. Ein Rest von Abenteuer bleibt.

Aber der Plan steht, wir fahren mit der Zoe.

Zur Sicherheit wurde dann noch am gleichen Tag eine zusätzliches Ladekabel für die Haushaltssteckdose bestellt, damit man im Notfall abgesichert ist. Ich bin jetzt mal gespannt, ob wir es brauchen und hoffe auf ‘nicht’.

Und nun geht es ans Packen.

Packing Day

T minus 1

Merke: wenn man viele Sachen einpackt die das Label ‘das braucht ja keinen Platz’ tragen mitnimmt, braucht das am Ende doch Platz.

Klar ist , dass man am Ende immer zu viel mitnimmt oder zumindest mehr als geplant. So geht es auch uns, aber dennoch sollte alles reinpassen, auch wenn die Tochter dann abgeholt ist. Plan B wäre dann ein Paket nach Hause zu schicken mit dreckigen Klamotten oder so. Aber noch glauben wir fest, dass das nicht nötig wird, auch wenn der Hund dann auf der Rückfahrt weniger kommod liegt als auf der Hinfahrt, wo ihm die gesamte Rückbank gehört.

Der selbe Kofferraum, diesmal voll beladen bis zur Oberkante der Rückbank. Ein Handtuch bedeckt die Ladung.

Start your engines

T 01: 650km,

Lörzweiler-Oldenburg

Und los geht es. Leicht verspätet beginnen wir um 8:45 unsere Fahrt. Es regnet und das wird es auch mehr oder weniger den ganzen Tag machen, erst in Hamburg klarte es auf. Die Zoe tut sich etwas schwer damit, die Scheiben beschlagfrei zu halten, man muss häufig im Programm Scheiben befreien arbeiten, das macht Krach, ist aber wenigstens effektiv. Während dem Regen entdecken wir zwei Risse im Scheibenwischergummi, darum werden wir uns noch kümmern müssen. Über fast die ganze Fahrt hinweg machte es keinen Sinn, schneller als 100 zu fahren, mehr ließ das Wetter eh nicht zu. Also blieb ich auch im Eco-Modus – völlig ausreichend bei viel Verkehr und schlechtem Wetter, auch wenn ein paar Typen der Meinung waren der Gischt mit 180 davon zu fahren. Im Eco-Modus begrenzt die Zoe die Höchstgeschwindigkeit auf rund 105 km/h und der Motor hat weniger Leistung. Um die abzurufen muss man auch das Gaspedal (eigentlich Fahrpedal) fester durchtreten. Im Normalmodus reagiert das Pedal deutlich nervöser auf Befehle mit dem rechten Fuß. Wenn man im Eco-Modus den Tempomat auf 110 einstellt (was geht), dann kann diese Geschwindigkeit bergab auch erreicht werden und in der Ebene gehalten. Im Eco-Modus geht die Geschwindigkeit an sehr steilen Bergen auch zurück, um nicht zu viel Strom zu verbrauchen. Mit Kickdown kann man den Modus kurzfristig überwinden, z.B. bei Überholvorgängen oder dem Einscheren auf die Autobahn. In der Praxis sind wir quasi immer im Eco-Mode unterwegs.

Durch einen großen Stau in Hamburg verloren wir rund eine Stunde aber wir hatten noch Glück, relativ bald hinter uns wurde nach einem Unfall die A7 komplett gesperrt. Positiv – im E-Auto verlierst Du im Stau keine Reichweite.

Fahrt und Planung per Navi der Zoe war problemlos aber das Navi der Zoe (Google-basiert) kennt nicht alle Ladestellen und weiß natürlich nicht, zu welchen ich Zugang habe. Also ist die App des Ladeanbieters oder auch ABRP (a better route planner) immer mit dabei. Zudem kennt es einige Ladestellen aber kann nicht angeben, ob diese besetzt sind oder nicht. Auch hier hilft die App. Zudem muss man darauf achten, dass man nicht aus Versehen beim Apple des Autoladens, Ionity, landet (die ich anderswo ausblenden kann).

Spoiler – in Dänemark und Schweden wird Google noch unzuverlässiger und eher grobe Orientierung beim Laden.

Der Hund auf seinem Kissen auf der Rückbank. Er schaut erwartungsvoll in die Kamera, auf der Rückbank neben ihm zwei Pfotenabdrücke (nass)
Allzeit bereit – Buddy

Abends erst gegen 19 Uhr kommen wir dann an, Bed and Breakfast in der Nähe von Oldenburg. Kleine Überraschung: Wir haben ein Schlaffass gebucht statt einem Zimmer. Mit zwei Nachteilen: Das Bad teilt man sich mit einer zweiten Tonne und (schlimmer) Buddy darf nicht ins Fass. Buddy schlief im Auto ohne Probleme und wir im Fass.

Susanne vor einem Wohnfass.
Das Innere des Fasses.

Gar nicht groß ausgepackt und wieder zurück nach Oldenburg. Die App zeigt eine Ladestelle mit CCS-Lader beim örtlichen VW-Händler an. Es geht aber auch Typ2. Glück für uns war, dass von den beiden Parkplätzen am Lader nur einer besetzt war – von einem Diesel-Pick-Up. Wir konnten das Laden also starten, mit Gleichstrom aber halt nur 22 KW, so war es dann 1:45 Stunden später bis die Zoe 91% hatte – für uns nicht schlimm, wir waren gemütlich und gut griechisch essen und ein wenig im Städtchen spazieren. Vor dem Schlafengehen haben wir noch einen kleinen Ausflug an die Ostsee gemacht und konnten gerade rechtzeitig den Sonnenuntergang genießen.

Wir vor dem roten Himmel und der Ostsee.

2x Tanken unterwegs:

  • Allegro Autohof Guxhagen ab 11:21, 1 Stunde, von 21 auf 93%, 35,3 kWh
Die Zoe steht an einer grünen Ladesäule von Allego, im Hintergund ist ein McDonald's zu erkennen.

Pause mit Kaffee und Frühstück bei McD – E-Auto-fahren macht nicht nur arm sondern auch dick.

  • BP mit Aral-Branding in Buchholz (Autohof) ab 14:49, 52 min, von 25 auf 89%, 31,3 kWh

Hier gab es das erste Mal Probleme, der Monitor der Ladesäule zeigte an, die Verbindung wurde aufgebaut aber geladen wurde nicht. Das Licht um den Stecker leuchtete nicht und zeigte somit eine Fehlfunktion an, das fiel mir aber erst auf, als ich nach drei Fehlversuchen die Säule daneben ansteuerte und es dort auf Anhieb funktionierte. Das ging dann drei anderen Fahrern auch so, während wir schön überdacht beim Picknick saßen und der erste machte mich dann auch auf das fehlende Licht aufmerksam. Mit Buddy konnten wir am Rande des LKW-Parkplatzes schön spazieren gehen während der Pause.

Die Zoe an einer blauen Ladesäule von Aral.

1x nach Ankunft in Oldenburg

  • VW-Händler in Oldenburg (22 kW-Lader CCS) 1:45 h von 12 auf 91%, 37,8 kWh

Dänen werden wir es zeigen!

Und zwar an T02, an dem der Hund zum Kälbchen wird…

T 02: 450km und 3 Länder

Oldenburg-Vittaryd

Wir wurden vom Vermieter gewarnt, dass es morgens an der Fehmarn-Brücke durch Baustelle besonders schwierig werden könnte. Am Vorabend hatten wir schon im Radio gehört, dass es da bis zu einer Stunde Verzögerung gab. Also stand die Entscheidung schnell fest, möglichst früh zu fahren, zumal wir ja eine ganz schöne Strecke vor uns hatten. Gebucht war die Fähre für 10:15, fest stand, dass bei genügend Platz auch jede andere Fähre des Tages verwendet werden durfte. Kurzer Hundespaziergang am Morgen mit seltsamen Ergebnissen für den Hund…

Buddy schnüffelt am Euter einer künstlichen Kuh, das Euter ist in den Farben der Niederlande bemalt, die ganze Kuh eher rosa

Da werden wir nach der Rückkehr wohl mal nach einem Tierpsychologen suchen müssen, gespaltene Persönlichkeit, damit ist nicht zu spaßen.

Schnell noch im lokalen Rewe ein Brötchen und Kaffee geholt und ab Richtung Brücke – normal 30 Minuten Fahrt, und genauso lange dauerte es. Von der Panik blieb nichts übrig, als wir um 9 Uhr am Fähranleger in Puttgarden ankamen. Aber Glück: wir konnten die Fähre um 9:15 praktisch direkt befahren und ab geht’s Richtung Dänemark. Die Fähre braucht genau 45 Minuten, an Bord wird Verpflegung und der Duty-Free-Shop permanent beworben. Wer könnte beim Aufruf: “Probieren Sie unseren Grease-Burger!” widerstehen. Also wir schon.

Unspektakulär geht es auf Dänischer Seite weiter bis kurz vor Kopenhagen. In Köge wurde eine Ladestation ausgemacht, die wir ansteuerten und auch direkt fanden – gehört zur Shell-Tankstelle. Die meisten Tankstellen in Dänemark sind unbesetzt, man zahlt mit Kreditkarte (Bargeld verschwindet in Dänemark gerade genauso wie in Schweden), an der E-Tankstelle ja sowieso. Die Zoe angehangen, beim Hund geblieben bzw. ums Eck einen Kaffee trinken gegangen. Während des Wartens fiel mir auf, dass um die Ecke ein Renault-Händler war. Man erinnert sich – die Scheibenwischer. Der Händler hatte keine da “sind in Backorder”, schickte uns aber zum Ersatzteilhändler ein paar Straßen weiter. Der hatte dann tatsächlich die passenden vorrätig.

Dennoch warf uns die Aktion ein wenig zeitlich zurück, aber kurz nach 13 Uhr fuhren wir dann an Kopenhagen vorbei (kennen wir ja schon) auf die Brücke bzw. den Tunnel (beides) in Richtung Malmö. Wir hatten vorher online gebucht (leider nicht zusammen mit der Fähre, das wäre etwas billiger geworden) und konnten uns am Videoschalter einreihen. Vorzeigen muss man da nichts mehr, das System erkennt das Kennzeichen und die Schranke geht auf. Und nein, das ist keine KI!

Fahrt auf der Brücke Kopenhagen-Malmö
Brücke nach Malmö
Unisex-Toiletten an der Raststätte

Weiter auf der Autobahn in Richtung Norden, noch eine Zeit lang an der Ostsee entlang, bis zur nächsten Tankstelle. Dort fielen wir auf eine typische Falle herein, es stehen an manchen Orten nicht Säulen von einem Anbieter sondern gleich von mehreren. Die erste funktionierte dann auch nicht, aber um die Ecke (bildlich) war dann ein ganzer Park von 4 Säulen mit 8 Ladestellen, dort klappte das Andocken mal wieder problemlos, dafür war der Strom dann auch 100% aus erneuerbaren, so zumindest war es zu lesen. Auf der Raststätte übrigens Toiletten als Unisex-Ausstattung, ungewohnt aber sinnvoll. Da die Ladesäulendichte jetzt etwas abnehmen sollte (zumindest Schnelllader) tankten wir ziemlich voll und kamen dann mit knapp über 30% an unserer Übernachtungsstelle an, ein Ferienhaus in Vittaryd. Genauso stellt man sich schwedische Häuschen vor. Rund 400 Meter von einem sehr malerischen See entfernt, den Frau und Hund auch gleich aufsuchten während der Fahrer kurz ein Nickerchen machen musste.

Zum Abendessen mussten wir dann ein paar Kilometer zurückfahren, auch um nochmal zu tanken für den nächsten Tag. Klassische Raststätten gibt es in Schweden zwar auch, doch meistens sind es eher Autohöfe neben der Autobahn bzw. es werden Einkaufszentren angezeigt, die sowieso an den Abfahrten vorhanden sind. Tankstellen, Schnellgastronomie, manchmal auch Hotels finden sich dort. In Ljungby gab es gleich 3 Burgerläden im Umkreis von 100 Metern – und dabei nicht mal ein goldenes M. Wir haben uns für ein anderes Lokal entschieden, Pinchos, auch eine Kette. Da bestellt man per App und alles in kleinen Portionen, ähnlich wie Tappas, nur das da Pizza, Burger aber auch anderes auf der Karte steht. Lecker und abwechslungsreich. Nach dem Essen war die Zoe dann auch wieder auf 91 %.

Und was haben wir den Dänen gezeigt? Dass man problemlos mit der Zoe durchfahren kann, nimm das Dansk!

2x Tanken unterwegs:

  • Köge (DK), Shell-Tankstelle, 58 min von 29 auf 96%, 33,1 kWh
Zoe an einer Ladesäule von Shell

Man hat schon immer bei Shell getankt, warum sollte man damit aufhören?

  • Raststätte Gluslöv, 38 min von 52 auf 91%, 20,0 kWh

1x Tanken Abends beim Essengehen:

  • Ljungby 53 min von 28 auf 92%, 20,0 kWh

Look at what happened in Sweden!

T 03: 335 Kilometer

Flattinge über Skans nach Oxelösund

Der Morgen beginnt vor 7 mit einem Bad in der Menge, also in der Menge Wasser, die im See drin ist. Senile Bettflucht treibt mich um 6 raus und was liegt bei 11 Grad Außentemperatur (laut nächster Netatmo-Station) näher als den See auzuprobieren? Die Wassertemperatur war jedenfalls wärmer als die Lufttemperatur. Sauna vorher wäre aber nett gewesen. Nur der Hund war Zeuge, zumindest gibt es ein Beweisfoto (jugendfrei).

Bereits am Vorabend hatte man uns ein Frühstück in die Hütte gestellt, teilweise (Brot, Toast, Tee, Kaffee etc.) in einem Korb auf dem Tisch, teilweise (Milch, Joghurt, Wurst, Käse, Marmelade) in den Kühlschrank. Also konnten wir ausgiebig frühstücken, bevor wir dann aufbrachen in Richtung Oxelösund, dem Ziel des heutigen Tages, einige Kilometer vor Stockholm.

Der Frühstückstisch mit den im Text beschriebenen Dingen.

Ein eher kurzer Tripp, der uns auch entlang des zweitgrößten Sees Schwedens führt. Als ob die nicht genug Meer hätten, große Seen gibt es außerdem. In Jonköping dann der erste Zwischenhalt an einem See, der örtliche VW-Händler mit seiner öffentlichen Ladestation lag günstig. An dem See wird sportlich Kanu gefahren und (natürlich) geangelt im Park wird Frisbeegolf gespielt. Für uns hat es zu einem kleinen Hundespaziergang gereicht und wir machten die interessante Entdeckung, dass die Fanszene für Frisbeegolf offenbar so groß ist, dass es sich lohnt dafür eine doch recht große Tribüne zu bauen. Was mich zu der Frage führt, ob es auch eine Frisbeegolf-Ultraszene gibt.

Die Autobahn führte uns einige Kilometer am Vättern-See entlang – habe ich schon geschrieben, dass es der zweigrößte See Schwedens ist? Immer wieder ergab sich ein schöner Panoramablick. Vorbei an Linköping und Norrköping ging es und dann runter von der Autobahn um die letzten Kilometer noch einen kleinen Umweg zu nehmen durch das Küstengebiet mit seinen langen Buchten. Bei Skans fuhren wir dann mit der Fähre über eine dieser Buchten und von dort aus nach Oxelösund.

Auf der gelben Fähre in der Buch, Autos und Motorräder im Vordergrund, die gegenüberliegende Seite ist einige Hundert Meter entfernt.

Ausruhen im Hotel am Hafen und für mich der erste Saunabesuch in Schweden.

Danach waren wir am Yachthafen nett essen und schauten uns dann noch die Altstadt von Oxelösund an. Dabei trafen wir auf eine Jazzkonzert des örtlichen Kulturvereins. Mich erinnerte das Bild an eine Szene aus Inspektor Barnaby und ich wartete darauf, dass einer der Musiker oder der Moderator tot von der Bühne kippt – passierte aber nicht.

Ein Boot mit der Aufschrift X-Shore 100% Electric für etwa 4-6 Personen.
Die Zoe fürs Wasser!

Zum Titel des Kapitels: Ihr kennt den Ausspruch von Trump. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was er damit gemeint hat, jetzt weiß ich es. Denn ich habe gehört, dass es in schwedischen Ikeas keine Schwedenshops gibt. Seltsames Konzept, wozu geht man dann überhaupt zu Ikea? Und wo kaufen die Schweden ihr Köttbullar? War das schon immer so oder sind die Schwedenshops irgendwann mal verschwunden? Niemand weiß es, gut, ich habe auch niemanden gefragt. Klar ist: Es ist was faul im Staate Schweden. LOOK AT WHAT HAPPENED IN SWEDEN!

2x Tanken unterwegs:

  • VW-Händler in Jonköping ab 10:58, 29:06 min, von 51 auf 81%, 14,7 kWh

28 kWh pro Stunde war etwas langsam, aber lag vielleicht auch daran, dass wir mit noch 51% ankamen.

  • Raststätte Norrköping ab 13:38, 38:34 min, von 27 auf 78%, 25,5 kWh
mit 4 Autos besetzter Ladepunkt

Das war die erste Ladestelle mit Wartezeit. An der Rastanlage gab es 4 Möglichkeiten von EON, die alle belegt waren. Eine weitere Säule direkt an der Tankstelle (nur 22 kWh allerdings) war wohl defekt. Also hieß es ein wenig warten. Wir mussten dort tanken, da in unserem Übernachtungsort kein Anschluss zu finden war.

Abseits der Autobahnen werden die Lademöglichkeiten weniger, insbesondere Schnelllader sucht man dann vergebens. 22 und 11 kWh-Lader gibt es genügend, manchmal findet man aber auch noch welche mit nur 3 kWh, da muss man vorher schauen und sortieren. Da die Zoe ja 22 kWh Wechseltrom laden kann, ist das für uns weniger problematisch als für andere. In Oxelösund z.B. gibt es nur einen 11 kWh-Ladepunkt, daher haben wir auf dem Weg auch zweimal geladen, um noch genügend Strom für die Weiterreise zu haben.

Down Under in Stockholm

T 04: 112 Kilometer

Oxelösund nach Stockholm

Entspannt der heutige Tag, was die Kilometerzahl angeht, schlappe 112 Kilometer, dafür würde der Akku reichen. Auf dem Weg wollen wir nach Trosa, einem alten Hafenörtchen, heute touristisch erschlossen. Und wenn man da durch läuft, dann weiß man auch warum.

Aber von Anfang an. Erst mal gab es Frühstück im Hotel. Den Hund schmuggelten wir in den Frühstücksraum, niemand hat was gesagt. Die Regeln in Schweden sind da nicht ganz eindeutig, früher gab es ein Gesetz, dass es Hunden verboten hat, sich in Restaurants aufzuhalten, Assistenzhunde waren schon immer ausgenommen. Dieses Gesetz wurde abgeschafft, aber viele Restaurants untersagen es immer noch. Wir wurden erst beim Hinausgehen darauf hingewiesen – na ja, morgen ist der Hund nicht mehr da im Frühstücksraum. Anschließend noch ein kleiner Spaziergang mit Buddy, schließlich ist auch im Urlaub die Hunderunde Hundebesitzer:innenpflicht. Überraschend hässlich zeigt sich die Innenstadt von Oxelösund. Gebaut mit dem Charme der DDR erinnert der Stadtplatz doch sehr an den Platz um den Ostberliner Fernsehturm ca. 1985. Darüber trohnt eine Kirche im Brachialstil also so eher schlecht nachgemachten Brachialstil von LeCorbusier.

Nun gut, auf die Straße bzw die Autobahn, diese führt uns nahe an Trosa, der Rest ist dann Landstraße – auf der in Schweden in der Regel 70 km/h die Höchstgeschwindigkeit ist – wobei es Ausnahmen nach oben und nach unten gibt. Die Geschwindigkeit ist stets per Schild angezeigt (nimm dass Wissing, DIE haben genügend Schilder!). Auf der Autobahn ist das genauso, es gibt immer eine Höchstgeschwindigkeit, aber keine fest. Meist 110, selten 120 und rund um die Großstädte 100 oder auch 80. Damit lebt es sich gut, vor allem im E-Auto wenn man eh nicht aufs Gas treten will.

Also Trosa, ein kleines Städchen mit einem Hafen und einem Kanal, der sich durch den Ort zieht, am Rand des Kanals liegen lauter Boote der Bewohner:innen und auch Mietboote. Sehr viele Häuser sind aus Holz gebaut, auch größere Mehrfamilienhäuser. Da wir erst recht weit auswärts geparkt hatten, wurde das Auto zwischendurch näher herangeholt und auch wieder angestöpselt. Nach einem ausgedehnten Rundgang und vielen Fotos fuhren wir dann weiter in Richtung Stockholm, das wir auf belebter Autobahn in weniger als einer Stunde erreichten.

Im Motel L sind wir sehr gut untergekommen, die Straßenbahnhaltestelle ist direkt vor der Haustür – nur leider wird die gerade saniert und wir weichen daher auf den Bus aus. Egal, wir wurden inklusive Hund nett begrüßt, der bekam zur Begrüßung sogar eine Tüte mit Leckerli und in der großen und gemütlichen Rezeption steht nicht nur ein Wassernapf sondern auch ein Ständer mit Handtüchern für den Vierbeiner. Das sieht man nicht so oft. Auch wenn der Flur ein wenig spooky ist:

Ein Hotelfluf mit rosa Beleuchtung, einem Teppich mit Sechseckmuster. Die Sechsecke sind in rot, orange und verschiedenen Grautönen gefärbt, auf jeder Seite mindestens 25 Zimmertüren

Zunächst mussten wir mal die ÖPNV-App (SL-App) herunterladen, ohne kann man zwar auch leben, indem man einfach die Kreditkarte ans Drehtor am Eingang zu den Stationen oder im Bus beim Fahrer ans Terminal hält, aber geschickter ist die Buchung über die App weil man da auch 24-Stunden-Karten kaufen kann und diese auch kontrollieren kann. Dann hält man den QR-Code in der App an das Lesegerät im Bus bzw. an das Drehkreuz am Eingang der U-Bahnstationen. Ist man erst mal drin, kann man theoretisch so lange fahren, wie man will, wenn man einmal draußen ist, geht das Spiel von vorne los. Das Ganze funktioniert reibungslos, wie in anderen Städten auch. Die App zeigt übrigens auch die aktuellen Verbindungen an, wenn man die Haltestellen kennt und sagt auch wann man umsteigen muss.

Nur 1 Busstation vom Hotel geht es in die ‘Tunnelbahn’, wie die U-Bahn hier treffend heißt. Auf Stockholm hatten wir uns ein wenig vorbereitet und nach Attraktionen geschaut, die uns interessieren. Die Tunnelbahn steht dabei durchaus in einem gewissen Mittelpunkt, denn viele der Stationen wurden als Kunstwerke angelegt oder auch in den letzten Jahrzehnten umgebaut. In der Station Central haben wir dann die erste dieser Stationen auch gleich besichtigen können, ehe wir weiter in die Altstadt fuhren.

Ein Gang durch die Altstadt, erinnerte uns an andere Altstädte in Europa, mich witzigerweise an Genua, ziemlich enge Gassen und völlig touristisch belebt mit Restaurants und Ramschläden, die Seitensträßchen dagegen schön ruhig. Oberhalt der Altstadt trohnt das Schloss der Königsfamilie, ein relativ hässlicher Kasten, einer der größten Europäischen Königspaläste. Wir konnten auch den Aufmarsch der Soldaten beobachten, was reiner Zufall war. Ein wenig lächerlich wirkt es, wenn 6 Soldaten mit alten Vorderladern rund ums Schloss latschen. Da konnte ich es mir auch nicht verkneifen die Internationale zu pfeifen.

Der Königspalast, zu sehen viele Fenster, eine graurote Fassade und Ornamente an den Fenstern in der Mitte.
Schloss, hässlich

Die Schweden haben übrigens auch durchaus ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem Königshaus, insbesondere wenn es darum geht, dafür zu bezahlen… Gegenüber vom Schloss liegt das wesentlich ansehnlichere Reichsparlament, das ist das Gebäude vor dem Greta Thunberg ihre Schulstreiks begonnen hat. Ehrensache, dass ich mich da auch habe fotografieren lassen.

Durch den neuen Teil der Innenstadt liefen wir dann zurück zur Station Central und fuhren zurück zum Hotel.

Morgen werden wir dann je nach Wetterlage entweder die U-Bahnen oder die Parks und weitere Dinge erkunden, vielleicht springt sogar ein Besuch im Wasa-Museum heraus.

Ach ja, aus der Reihe ‘Die Spinnen, die Schweden’: Die 229 Kronen Euro für eine spezielle Führung, um Fotos für Instagram zu machen, werden wir uns sparen.

Screenshot einer App: Stockholm Geführte Touren zu Sehenswürdigkeiten für Instagram-Fotos Kostenlose Stornierung verfügbar Ab € 229.14

Tanken unterwegs:

  • Trosa 2:02 h verteilt auf 2 Stationen (Ortswechsel im Ort), von 31 auf 74%, 21,4 kWh

Ankommen in Stockholm mit 51%. Hier ist das Laden erstmals ganz gescheitert, an einer Vattenfall-Station konnte das Laden an zwei Anschlüssen nicht gestartet werden, ob das an der Station oder dem Betreiber lag, kann ich nicht sagen. Da es auf der Strecke nördlich von Stockholm eine ganze Reihe Vattenfall-Stationen gibt, habe ich die Ladeapp da jetzt auch noch runtergeladen. Die Ladestelle von Vattenfall lag an der Avicii-Arena (ja, benannt nach dem DJ) und nahe des E-Plus-Stadions in dem heute ein Erstliga-Spiel zwischen Hammerby IF und Norrköping stattfand (Endstand 2:1). Da liefen uns viele grün-weiß gekleidete Fans über den Weg.

Etwas nervig ist, dass einige Stationen keine Kennzeichnung haben und man raten muss, welche Station man jetzt in der App ansteuert. Aber daran gewöhnt man sich.

Down Under Part II

T 05: 0 Kilometer

Stockholm

Auch in der Stockholmer U-Bahn oder im Bus gilt: Barzahlung nicht möglich. Neben der App kann man entweder eine Chipkarte kaufen oder direkt mit der Kreditkarte zahlen. Wir haben uns ja wie gesagt für die App entschieden.

Der Tag begann regnerisch und mit der Hunderunde am Wasser entlang. Also eigentlich begann er mit Wecken um kurz vor 7 durch eines dieser dämlichen Kreuzfahrtschiffe. Dreimal im Minutenabstand blies da einer ins laute Horn. Unverschämt! Nach einem Frühstück im Espresso-Shop neben dem Hotel fuhren wir mit Bus und U-Bahn wieder ins Zentrum. Erstes Ziel war eine Markthalle, die aufwändig restauriert erst 2020 wieder eröffnet hat. Wunderschön, aber die Preise sind selbst für das ohnehin schon hochpreisige Schweden nochmal eine ganz andere Hausnummer. Außerdem hatte niemand Lörzweiler Weine im Angebot, dafür gab es aber wenigsten Epoisses-Käse, was ja auch fast Lörzweiler ist. Vive la Jumelage!

Von dort ging es zur Haltestelle der Buslinie 80, die eigentlich eher eine Anlegestelle ist. Bus 80 ist nämlich eine Schiffslinie, die zum normalen ÖPNV gehört, auch in Hamburg oder Kopenhagen gibt es ja solche Linien. In Mainz eher nicht. Erst mal fuhren wir hin und her und konnten im Nieselregen ein paar schöne Aufnahmen machen.

Ich wollte gerne ins Wasa-Museum (schwedisch Vasa). Wer es nicht kennt, die Vasa sank bei ihrer Jungfernfahrt am 10. August 1628 nur 1.300 Meter vom Hafen entfernt wegen schwerer konstruktiver Instabilität. Offenbar war damals auch jemand von der CXU oder FDP in der Verantwortung als schwedischer Verkehrsminister.

Einige Jahre nach dem Sinken des Schiffs, vergaß man, wo genau es sank und so wurde es erst 1956 wiedergefunden und 1961 gehoben, und das fast unzerstört. Mehr darüber drüben bei Wikipedia. Auf jeden Fall ist das ganze sehr beeindruckend. Letztlich natürlich kein Wunder, dass das Schiff gesunken ist, wenn man es auch nach einem Knäckebrot benennt.

Die Schlange am Eingang war kürzer als befürchtet und schon stand ich vor dem gehobenen Kutter. Das ganze Museum ist abgedunkelt, um das Schiff zu schonen. Auf das Schiff darf man nicht, aber von allen Seiten und von mehreren Ebenen aus betrachten.

Susanne und Buddy wanderten in der Zwischenzeit durch den angeschlossenen Park (so lange dauert der Museumsbesuch nicht) und wiedervereint fuhren wir erneut mit dem Bootsbus wieder in die Stadt. Währenddessen fing es richtig an zu schütten, so dass wir uns dazu entschlossen die U-Bahnhöfe zu erkunden. Stockholms U-Bahn (die einzige in Schweden) gilt als das größte Kunstwerk der Welt, sind doch fast 100 der Bahnhöfe als Kunstwerke gestaltet. Sehr beeindruckend und man kann Tage darin verbringen, wir hatten rund drei Stunden für einige der sehenswertesten Bahnhöfe.

Danach war es dann auch erst mal genug für heute.

Tanken unterwegs:

  • x

almost unplugged

T 04: 240 Kilometer

Von Stockholm nach Nora

Nach der Großstadt geht es jetzt eher ländlich weiter. Wir bewegen uns heute von Stockholm nach Nora und machen einen Abstecher nach Örebro. Insgesamt ist die Strecke von der Länge her unspektakulär aber das Laden hatte es heute in sich. Da wir in Stockholm zwei Tage standen und bei der Ankunft nicht geladen haben, fuhren wir mit 51% Ladezustand los und hatten vor, in Eskilstuna nach rund 120 Kilometern wieder zu laden. An der Abfahrt versprach die App gleich mehrere Schnellladestationen. Wir kamen hier mit 15% also ca. 50 km Restreichweite an. Doch Tanken war leichter gesagt als getan. Erster Anlauf die Station beim McDonald’s zeigte mehrfach Verbindungsfehler, obwohl ein anderes Auto durchgängig lud. Die Anzeigen auf dem Monitor waren verwirrend und zeigten Probleme, auch in der App stand bei drei der vier Stationen plötzlich Wartung, obwohl sie Minuten vorher noch frei waren. Also weiter zur nächsten, eine Station von Vattenfall. Die App meldete dort, dass Wartungsarbeiten noch einige Zeit andauern würden, kein Kontakt mit der Station möglich. Auch bei BWM um die Ecke ging nichts, erst die vierte Anlaufstelle, bei einem VW-Händler, funktionierte tadellos und wir entschlossen uns, möglichst viel zu tanken, um weiteren Problemen auf dem Weg mit Reserve vorzubauen. Wir luden also bis 93% und fuhren weiter bis Örebro. Ein Städtchen mit einem sehr schönen Wasserschloss und netter Innenstadt. Örebro ist sozusagen das Pirmasens von Schweden auch hier lebte die Stadt von der Schuhindustrie, die ebenso wie in der Pfalz den Bach runterging. Hier hat man die Stadt mit einer Universität und später einer Uniklinik wiederbelebt. Heute war auf den Straßen und in den Lokalen am Mittag viel los. Aufgefallen ist mir, dass es wahnsinnig viele ältere Menschen bzw. Menschen mit Behinderung gab, die mit ihren Elektroscootern unterwegs waren und auch Rollstuhlnutzer:innen waren viele unterwegs. Den Insassen eines Busses mit der Aufschrift Rot-Weiß-Erfurt konnten wir entgehen…

Weiter ging es die letzten Kilometer bis Nora, nach der Erfahrung wollten wir zwischentanken und wieder hat eine Station keinen Kontakt aufnehmen können. Erneut half uns die fast danebengelegen Station von VW bzw. Audi. Hier tankten wir dann bis auf 85%, was für den Rest des Tages und den Gutteil von morgen reichen sollte. Von Örebro aus war es nicht mehr so weit bis zu unserer Übernachtung in Nora, einem Ort am See Norasjön, das für seine Holzbauten bekannt ist ein wenig mehr über Nora gibt es unter diesem Link. Nach unserer Ankunft und dem Einchecken im altehrwürdigen Stadtshotell Nora gingen wie ein wenig durch die Stadt und am See entlang, ehe wir uns in einer Pizzeria niederließen.

Eine positive Ladeüberraschung gab es auch noch: am zentralen Parkplatz direkt am Hotel stehen 4 von der Gemeinde eingerichtete 22 kWh-Stationen zur Verfügung, die man umsonst nutzen kann, was wir dann nutzten, um in einer knapp über einer halben Stunde 11 kWh von 77 auf 99% zu laden.

Damit ist für morgen dann wirklich alles klar – strommäßig. Diesen Blogeintrag schreibe ich jetzt bei einem Glas Wein auf der Terrasse vor dem Hotel (Chardonnay, 80 SEK ~ 6,91€). Wer diesen Blog sponsorn will – ich gebe gerne das entsprechende PayPal-Konto bekannt.

EinLaptop, ein Glas Wein auf einem gauen Holztisch unter einem Sonnenschirm, veschwommen dahinter die weißgestrichene Wand einer Kirche und eine Straße, rechts im Bild eine hellbraune Wand, der Tisch steht ganz an der Wand

Prost und bis morgen, wenn wir uns in einer besonderen Unterkunft einloggen.

Tanken:

  • Eskilstuna nach 3 (!) Fehlversuchen 1:04 h, von 12 auf 93%, 39 kWh
  • Orebrö nach 1 Fehlversuch 0:25 h verteilt, von 63 auf 85%, 11 kWh
  • Nora 0:26 h von 77 auf 99%, 11 kWh

auf dem Abstellgleis

T 04: 217 Kilometer

Von Nora nach Silleruds

Vom Städtchen Nora aus geht es heute ein wenig in die Provinz, abseits der Autobahn und größeren Städten. Aber erst noch ein ausgedehntes Frühstück im Stadshotell Nora. Im Frühstücksraum versammelten sich schwedische Gäste vor dem Fernseher, um das 2:0 ihres Teams gegen Argentinien zu sehen. Wir schauten nur kurz rein, als wir gingen stand es noch 0:0.

Ein Salon in Nora mit Schweden vor dem Fernseher, da läuft Fußball

Vor der Abfahrt machten wir noch einen kleinen Rundgang durch den Ort und trafen auf das Eisenbahnmuseum, die Museumsbahn fährt allerdings nur am Wochenende, einige alte Züge standen herum. Ich musste direkt an die Fernsehsendung ‘Eisenbahnromantik’ denken und denKultmoderator Hagen von Ortloff.

Von dort aus machten wir uns auf in Richtung Norden und passierten zunächst Filipstad, ehe wir in Karlstad wieder auf die Autobahn Stockholm-Oslo (E18) stießen. Ein Sicherheitsladen auf dem Weg in Karlstad war im Gegensatz zu gestern problemlos. In der Gegend um Sillerud hoffen wir dann morgen in Årjäng zumindest auch wieder einen Sicherheitsladegang machen zu können. Abseits der großen Straßen sind oft kleinere Anbieter mit eigenen Ladekarten zu Hause, die nicht unbedingt Roaming mit den großen Ladeunternehmen anbieten.

Autobahn heißt hier durchaus auch zweispurig. Wir haben hier einen Teil der Straße abgekürzt bzw. eine Landstraße gewählt um ein wenig mehr von der Seenlandschaft mitzubekommen. Wie überall bieten die kleinen Sträßchen oft das bessere Landschaftserleben.

Unser Ziel liegt direkt an der E18 und wir kamen am Nachmittag an und bezogen im Anschluss unsere ganz besondere Unterkunft (für zwei Tage): einen alten Eisenbahnschlafwagen. Womit sich der Kreis zum morgendlichen Museum schließt. Wir sind auf die zwei Nächte gespannt.

Ein wenig haben wir zu Fuß noch die Gegend erkundet. Abendessen gab es im angeschlossenen Café Sillerunds Station.

Abendessen in Silleruds Station, ein Teller mit einer Baked Potatoe, Salat mit Tomaten und Trauben, einer kleinen Schüssel mit Thunfischsalat sowie einer Bierflasche und einem gefüllten Glas Bier.

Und dann geht es bald zur Ruhe im Stockbett – immerhin haben wir ein Abteil mit eigenem Bad.

Tanken:

  • Karlstad 0:53, von 53 auf 97%, 20,8 kWh

Ruhetag

Tag 8, ca 40 km um unsere Übernachtungsstelle herum.

Heute haben wir eine Art Ruhetag eingelegt und sind in der Gegend ein wenig herumgefahren. Aber morgens waren wir erst an hiesigen See mit dem Hund zu einer kleinen Runde unterwegs. Beim Frühstück lief im Frühstücksraum ein Film darüber, wie der Schlafwagen hierher kam, an einen Ort, an dem es nie eine Bahnlinie gegeben hat, verstanden haben wir natürlich nicht viel, klar war, dass der Besitzer die Idee dazu hatte und der Wagen auf einem LKW hierher transportiert wurde. Die Besitzerin erklärte mir noch, dass die Bäder im Zug “Stockholmer Bad” genannt werden, weil in alten Häusern in der Hauptstadt die Wände nicht veränderbar waren. Da hat man dann den Duschkopf über die Toilette angebracht und den ganzen Raum zur Dusche gemacht.

Zum Hotel gehört auch noch ein Supermarkt und eine Tankstelle. Wie üblich zahlt man an der Tankstelle nicht im Laden sondern direkt an der Zapfsäule mit Kreditkarte. Nur an den Raststätten geht das (wenn überhaupt) an einer menschlich besetzten Kasse. Dafür haben die Tankstellen dann auch 24 Stunden geöffnet. Das ist in Italien z.B. an vielen Stellen ja auch so, auch hier hinkt Deutschland mal wieder hinterher.

Auf der Fahrt machten wir zunächst kurz Station zum (na klar) Stromtanken in Årjäng, dessen besondere Sehenswürdigkeit eine hässliche Trollfigur größeren Ausmaßes ist. Die stand bis vor einigen Jahren am ehemaligen Stadtplatz und sollte weichen, als dieser verlegt und neu gemacht wurde. Aus irgendwelchen Gründen steht das Ding jetzt immer noch da.

Eine rund 8 Meter hohe Holzfigur eines hässlichen Trolls mit viereckigem Bart und zahnlückenhaftem Grinsen. Er ist grün gekleidet (angemalt) und Barfuß, er Trägt wie ein Tablett einen Balkon vor sich, davor einige Bänke aus Stein, rechts davon ein dreistöckiges Haus mit weißer Fassade und Fenstern.

Von da aus ging es weiter nach Norden, wo wir den Nachmittag am See Stora Le verbracht haben. Von Holmerudsfors Gästhamn aus kann man mit dem Boot direkt zum Ausgangspunkt der Kanutour der Pfadfinder in Ed fahren, das rund 60 Kilometer südlich liegt. das ist dann auch der nördlichste Punkt unserer Tour gewesen. Ein kleiner Bootshafen und Mikrostrand mit Picknickbänken haben uns für heute ausgereicht, wir hatten uns vorher im Supermarkt in Årjäng eingedeckt.

Auf der Rückfahrt dann noch den Strom weitestmöglich gefüllt, damit es morgen Schnell in Richtung Ostsee gehen kann und dann hieß es für heute auch schon Ende.

Die Zoe an einer Ladesäule mit der Aufschrift eon

Schweden und Geld

Weil der Blog heute so kurz ist ein kleiner Exkurs.

“Haben wir die Fähigkeit verloren, zu sehen, dass Münzen und Scheine nur Symbole sind, und dass diese Symbole leicht gegen andere ausgetauscht werden können?” fragt Ex-ABBA-Sänger Björn Ulvaeus hier. Und hat damit recht. Die Münzen und Scheine sind nur so viel wert, weil sich die Menschen darauf geeinigt haben, dass sie so viel wert sind. Gestern haben wir nach fast einer Woche zum allerersten Mal Bargeld gesehen. Im Supermarkt, der zur Sillerud Station, unserem Übernachtungsschlafwagen gehört, hat vor uns an der Kasse einer Bargeld abgehoben – bezahlt hat er mit Karte. Was uns zu einem Exkurs über Bargeld bringt und das Verhältnis der Schweden dazu. Anfang 2014 hat Björn Ulvaeus, einer der vier von ABBA Schlagzeilen (auch in Deutschland) gemacht, mit seinem Versuch ein Jahr ohne Bargeld zu leben und Aussagen, die er danach gemacht hat. Das einzige Problem sei gewesen, dass er ab und zu eine 10-Kronen-Münze für den Einkaufswagen vermisst hat.

Der Blog Schweden-Tipp sieht daneben noch einen zweiten Vorteil, “den Bargeld in Schweden mit sich bringt ist, dass auf den neuen 20-SEK-Scheinen Astrid Lindgren abgebildet ist. 20 schwedische Kronen sind ca. 2 Euro. Ein tolles Lesezeichen mit einem passenden Motiv also (für diejenigen, die noch Bücher aus Papier lesen). Somit sind dies die beiden einzigen sinnvollen Möglichkeiten Bargeld in Schweden zu verwenden.” (Anmerkung: 20 Kronen sind jetzt nur noch 1,71 €) Sonst ist Bargeld in Schweden kaum noch zu sehen und benötigt wird es auch nicht. Die Kontroversen, die 2016 im Artikel vom Deutschlandfunk noch beschrieben wurden, haben wir bislang nirgends gesehen, der Bezahldienst Swish ist fast überall zu finden (z.B. zahlt man damit auch die Anlegegebühr an dem kleinen Hafen von heute), mit einer normalen Kreditkarte kommt man aber auch überall weiter und mit überall sind auch z.B. Straßenhändler gemeint, die Hotdogs anbieten, die kleine Eisdiele, auch da ist Bargeld kein Thema mehr. Das gilt auch uneingeschränkt für Pfennigbeträge. Im Supermarkt muss man nicht extra sagen ‘mit Karte bitte’, das Bezahlterminal wird automatisch freigeschaltet. Für den Norden Schwedens können wir das natürlich nicht sagen, doch in den 7 Jahren seit Erscheinen des Artikels hat sich hier sicher auch viel verändert – genau wie auch bei den Elektrotankstellen. In Deutschland kommt das elektronische Bezahlen nachdem der kurze Corona-Boom wieder nachgelassen hat, nach wie vor nur langsam voran; völlig undenkbar wäre es in Schweden, dass ein Bäcker erst ab 10 Euro Karte nimmt oder Kreditkarten gar nicht.

Rund 20 kWh nachgetankt in 2 Abschnitten insgesamt rund 1 Stunde

bleibt alles in der Familie

T 09: 339 Kilometer

Von Sillerud über Kragenäs Campsite nach Örby

Nachtrag zu gestern: Von dem See, an dem wir den Mittag verbrachten, waren es nur rund 10 Kilometer Luftlinie von der norwegischen Grenze und bis Oslo sind es von da aus nur 115 Kilometer. Da Buddy aber eine notwendige Entwurmung unter Aufsicht für Norwegen fehlte, haben wir den Ausflug in die norwegische Hauptstadt gar nicht erst eingeplant.

In der Silllerud Station haben wir erst mal ein tolles Frühstück genossen – nicht im Schlafwagen sondern im ersten Stock des dazugehörigen Cafes.

Der heutige Tag stand unter dem Motto Familienzusammenführung. Von Sillerud Station ging es zunächst an die Küste, um am Lagerplatz der schwedischen Pfadfinder eine deutsche Tochter abzuholen. Über kleine Sträßchen an malerischen Seen entlang, also genau so, wie man sich Schweden vorstellt. Auf dem Weg musste noch ein Telefonat geführt werden, daher fuhren wir kurz von der Straße ab und trafen mitten im Wald auf eine Kirche. Kirchen weitab von Menschen sind schön.

Eine weiße Kirche mit einem sehr spitzen Kirchturm aus Kupfer, das von Grünspan bedeckt ist.

Von Kragenäs aus – kurzer Gruß an die anderen Pfadfinder:inneneltern – ging es weiter in Richtung Süden nach Örby, das wir mit einmal Zwischenladen (Ikea in Sichtweite, nein, wir sind nicht rein – wozu, ohne Schwedenshop) mit 42 % erreichten.

In Schweden darf man schon ab 15 Jahren Auto fahren, und zwar auch richtig große. Bedingung: Die Dinger müssen auf 30 km/h begrenzt sein. Das sorgt für einige Skurilitäten auf der Straße wie diesen BMW 328i, der mit dem Kennzeichen der 30er-Fahrzeuge über die Lande schleicht. Endlich mal ein BMW, der nicht drängelt. Und auch die beiden Volvo gehören zu dieser Kategorie. Die Süddeutsche hat dem ganzen einen netten Artikel gewidmet, den ich hier gerne weiterempfehle. Man sieht die auf dem Land häufig. Neben alten Volvo finden sich auch andere Marken (wie der BMW) und auch riesige PickUp-Trucks. Da auch manche Traktoren diese Schilder haben, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Jugendlichen auch da am Steuer sitzen. Das ganze ist neben Fortbewegung auch Kult. Auch zum Fotoalbum von Johan Bävman hier der Link.

Die Überraschung dann: Am Hotel gibt es eine kostenlose Ladestation, was die Weiterreise morgen ins Ferienhaus für die nächste Woche erleichtert.

Nach Abendessen im Ort dann noch Familienerholung pur – Sauna und Whirlpool am See. Zwischenzeitlicher Regen tat der Erholung und Freude keinen Abbruch.

Tanken:

  • Uddevalla 0:55, von 26 auf 93%, 32,2 kWh
  • Hotel in Örby 1:54 von 40 auf 100%, 33,9 kWh (22 kWh-Wechselstrom-Lader, nur die letzten paar % haben so lange gedauert)

Sie haben Ihr Ziel erreicht

Korrektur: In einer vorherigen Version wurde dieser Tag fälschlicherweise auch als T 09 bezeichnet.

T 10: 254 Kilometer

Von Örby nach Eringsboda

Heute die letzte Etappe unserer Rundfahrt, vom Übernachtungsort bei Örby nach Eringsboda. Insgesamt ereignislos weil ruhige Fahrt und wenig Verkehr auf der Landstraße, praktisch keine vierspurige Straße auf dem Weg, häufig Tempo 80 oder 90, selten mal 100 (immer da, wo die beiden Richtungsfahrbahnen durch Leitplanke oder – häufiger – Pfosten und ein Stahlseil) getrennt sind. Alle paar Kilometer kommt dann mal die zweite Richtungsfahrbahn dazu, damit man LKW oder andere langsamere Fahrzeuge überholen kann. Völlig ungewohnt sind diese Spuren aber häufiger bergab als bergauf zu finden, wie das bei uns üblich wäre.

Rund 75 km vor dem Ziel haben wir dann an der letzten Schnelllademöglichkeit nicht nur fast vollgetankt sondern auch für die ersten Tage eingekauft. Auch zum nächsten Supermarkt sind es vom Ferienhaus aus ungefähr 20 Kilometer. Wieder einmal funktionierte eine Vattenfall-Station abseits der Autobahnen nicht aber ein paar Meter weiter gab es eine weitere 150-kWh-Station, die problemlos lud. Die Zeit vertrieben wir uns erst in einem Baumarkt bei einem 50-Cent-Werbe-Hot-Dog und dann beim Discounter Willys für den Einkauf. Im Imbiss des Baumarkts lernten wir auch, dass es in Schweden Kartoffelbreispender gibt. Muss man ja wissen.

Die restlichen Kilometer legten wir dann vollstens bepackt zurück und kamen kurz vor 16 Uhr wie geplant am Ferienhaus mitten im Wald bei Eringsboda an. Die Ansage “Sie haben Ihr Ziel erreicht” kommt bei stummgeschaltetem Navi natürlich nicht.

Die Zoe vor einem Ferienhaus im typischen Schwedenrot, dahinter Bäume.

Speziell für die Lörzweiler Bubble und das Digiteam: Internet per LTE / 5G ist etwas spotty aber dafür gibt’s Glasfaser in the middle of nowhere. Nimm das UGG!

Eine Steinstele auf Moos, von Farn umgeben, dahinter ist ein Schild mit der Aufschrift 'Fiberät för framtiden' zu erkennen, darunter 'Det här huset far supersnabbt bredband', darunter ein Firmenname.

Tanken:

  • Växjö 0:48, von 43 auf 94%, 23,8 kWh

Ankommen am Ferienhaus mit 70% und 253 km Restreichweite (im Umkreis von 20 km keine öffentliche Ladestelle).

Die nächsten Tage werden im Blog etwas ruhiger werden. Wir werden ausruhen, lesen und sicher die Küstenorte Ronneby bzw. Ronnebyhamn und Karlskrona besuchen, der Rest wird sich zeigen.

Bis dahin: Skål!

Ein Laptop aufgeklappt auf einem Tisch, auf dem Bildschirm ist der Text des Blogs zu erkennen in einem Markdown-Programm, daneben ein Glas mit Bier sowie eine Bierdose, dahinter Bäume und Sträucher.

Gedanken zwischendurch

T 11-T 15

Was mir noch einfällt:

Schweden und Autos. Das Thema mit den 30er Fahrzeugen ab 15 hatten wir ja schon, auch ansonsten sind die Schweden natürlich Autoaffin, das bringt schon die Größe des Landes und die wenig dichte Besiedlung mit sich. Was dabei auffällt ist, dass kleinere Fahrzeuge kaum vorhanden sind. Schon ein Golf fällt als klein auf. Die auch hier bekannten Volvo-Kombis und neuer die SUVs bestimmen das Straßenbild. Auch sind viele Elektrofahrzeuge unterwegs, insbesondere Teslas, wobei gefühlt mehr Y und S zu sehen sind als der kleinere 3. Auch VW ID4 sieht man durchaus häufig, dazu kommen viele schwedisch-chinesische Polestar 2. Überraschend viele Kia IV6 sind auch unterwegs, obwohl die ja noch recht neu auf dem Markt sind. Mercedes sieht man seltener, eher schon BMW – wobei auch hier die BMW-Fahrer (das Gendern lass ich an der Stelle weg) sich als die rüpelhaftesten darstellen.

Läden in Schweden haben in der Regel an allen Tagen auf, auch Sonntags. Kleinere und spezielle Geschäfte aber nicht unbedingt. Die großen Supermärkte und Baumärkte etc. in jedem Fall, manche an allen Tagen von 7-22 Uhr, andere haben Sonntags kürzere Öffnungszeiten. Die staatlichen Alkoholläden haben am Sonntag geschlossen.

Schweden ist teuer? Ja, Schweden ist teuer. Aber im Sommer 2023 günstiger als in den Jahren zuvor. Das liegt daran, dass Schweden nicht an allen Mechanismen des gemeinsamen EU-Marktes teilnimmt und die schwedische Krone stärkeren Währungsschwankungen unterworfen ist als z.B. die dänische Krone.

Aktuell gibt es für 1 Euro ca. 11,60 Kronen. 2019-2022 schwankte der Kurs zur Hautpreisezeit so zwischen 10,20 und 10,60 Euro. Seit letztem Jahr ist Schweden also rund 10% günstiger geworden. Der Vergleich in die Historie zeigt sogar noch einen größeren Vorteil für Reisende aus dem Euro-Land. Im August 2017 hat man für 1 Euro rund 9,55 Kronen bekommen, im August 2014 sogar nur 8,70 Kronen.

Kostet ein Hotelzimmer 1.000 Kronen, sind das heute 85,92 Euro, am 7.8.2023 waren es noch 96,31 Euro, am 7.8.2017 104,26 Euro.

Warum die Schweden (noch?) nicht den Euro haben, obwohl das Land eigentlich zur Einführung verpflichtet ist, kann man hier nachlesen. Warum die EU hier nicht mehr hinterher ist, kann ich nicht beantworten.

Ein größerer Joghurtbecher mit Plexiglasdeckel auf einem Holztisch. Aufschrift: The original OATLY! Havregurt Turkisk/Turkkilainen 10% fett/ravsaa 400g wow no cow!

Was (zumindest mir) im Supermarkt auffällt: Anders als bei uns sind die Preise für Milchersatzprodukte nicht teurer als für Kuhmilch, teilweise sogar günstiger – hier hemmen unterschiedliche Mehrwertsteuersätze nicht den Wettbewerb. Lecker übrigens der Joghurt von OATLY, den es in Deutschland leider (noch?) nicht gibt.

Überhaupt Essen: wir müssen vor allem über den Käsefetischismus der Schweden reden. Was hier in der Kühltheken los ist, ist für Mitteleuropäische Reisende durch die Supermärkte Europas schwierig zu erfassen. Es ist nicht so sehr die durchaus überschaubare Sortenvielfalt sondern die schlichte Masse an Käselaiben, die da so rumliegt und Käufer:innen sucht. Käseaufschnitt gibt es kaum, nahezu alles an Hartkäse wird in Stücken verkauft, und diese beginnen bei 400 Gramm – da muss man aber schon schauen. Normal sind eher so 500 – 1000 Gramm. 2-Kilo-Stücke sind aber keine Ausnahme. Wenn es Aufschnitt gibt, dann ist auch der riesig abgepackt, nur selten gibt es mal eine 200Gramm-Packung. Weichkäse und Frischkäse gibt es aber in auch bei uns üblichen Mengen.

Das Käseregal in einem Supermarkt. Hinter Glastüren sind verschiedene Käselaibe zu erkennen, man sieht, dass es jeweils größere Blöcke sind.

Weihnachtsbaumentsorgun wird in Schweden anders durchgeführt als in Lörzweiler, vielleicht haben die keine CDU? Offenbar setzen Schweden ihre gebrauchten Weihnachtsbäume einfach am Wegesrand ab. Ist das Fest Knut am Ende nur eine Erfindung von IKEA und die Schweden werfen die Bäume gar nicht aus dem Fenster?

Tatsächlich schmeißen sie aber nicht nur Weihnachtsbäume in den Wald sondern auch ganze Autos – aber das scheint eher die Ausnahme zu sein.

Ein blaues Autowrack liegt unterhalb einer kleinen Lichtung am Waldrand. Die Fahrertür fehlt, das Lenkrad ist zu erkennen sowie das Gerippe des Fahrersitzes. Das Dach ist eingedrückt.

Und noch ein Wort zum Autoladen: die nächste öffentliche Ladestation ist 20 km weit entfernt (die kann aber dann gleich 150 kWh und liegt günstig an einem Supermarkt), wir können hier aber zur Not mit 230 Volt und rund 2,3 kWh laden. Läuft!

Back to the roots

T 16 – T 19 (ENDE)

Am letzten Schweden-Tag haben wir noch einen Elchpark in der Nähe besucht. Und das war wirklich ein beeindruckender Besuch! In Südschweden gibt es Elche, aber weniger als in Nordschweden. Und hier im Süden sind sie vom Klimawandel aktiv bedroht. Trockenheit und fehlende Kälte im Winter lassen die Elche immer mehr in den Norden zurückweichen und sie geben damit einen Teil ihres jahrtausendealten Stammgebiets auf. Im Park bemüht man sich um möglichst lebensnahe Bedingungen, so sind die Elche in einem großen Gebiet faktisch frei und kommen auch freiwillig zu den Fütterungen (weils schmeckt). Im Herbst zur Brunftzeit werden die Männer allerdings getrennt, sonst werden sie untereinander zu gewalttätig.

Zudem wurde uns noch einiges zur Ökologie in Schweden erklärt, unter anderem auch, warum die Monokulturen der staatlichen schwedischen Forstwirtschaft zu zusätzlichen Problemen mit Schädlingen (Stichwort Borkenkäfer) und weiteren Anfälligkeiten führen. Wir hatten eineinhalb sehr interessante und liebevoll gemachte Stunden im Park, erklärt wurde auf Deutsch, Englisch und Schwedisch. Für mich war es mit der interessanteste Teil der Reise.

Für die Rückfahrt haben wir die Zoe mit 220 Volt am Ferienhaus vollgeladen und beim Frühstück in Ronneby dann nochmal die bis dahin verbrauchten paar % nachgeschossen, damit wir mit wenige laden bis zum Zwischenstopp kurz vor Hamburg kommen. Das hat auch geklappt. 27 Minuten in Lund für rund 18 kWh und dann eine Stunde fur 36 kWh reichten locker, so dass wir mit fast 100 km Restreichweite ankamen. Am Hotel klappte dann erst das Laden nicht, weil beim Pay as you go die Verbindung nicht klappte. Das Laden per App brach immer wieder ab. Die Lösung brachte dann die Maingau-RFID-Karte, die in Skandinavien eher nutzlos ist. So konnten wir an der mit 22 kWh maximal angegebenen Säule nach dem Essen gehen und vor dem Schlafen gehen nochmal über 100 km Reichweite nachlegen – die 30 km bis Hamburg sind da mehrfach drin. Für Sonntag stand eine Übernachtung schon im Süden von Hamburg an, um früh gleich auf die richtige Autobahn zu kommen, ohne an der Stadt oder durch die Stadt zu müssen. 2x Laden sollten da dann für die rund 530 km nach Lörzweiler auch reichen. Das Hotel hatte leider für Samstag keinen passenden Zimmer mehr, so dass wir uns aus Preisgründen für diese zweistufige Lösung entschieden.

Am Sonntag dann Hamburg.

Hab ich schon mal gesagt, wie geil ich das Deutschlandticket (oder 49€-Ticket) finde? Bei aller berechtigten Kritik, die auch ich als Vorsitzender eines Sozialverbandes natürlich habe (soziale Komponente, fehlende Barrierefreiheit im ÖPNV usw) ist das einfach ein Angebot, dass die Nutzung von öffentlichem Verkehr vereinfacht und für viele erst sinnvoll macht. Für Hamburg heißt das für mich (und Buddy), sich keine Gedanken über Zonen und Einzelfahrkarten zu machen sondern einfach in die S-Bahn und dann später Bus, U-Bahn und Fähre zu steigen. Einfach nur gut!

Wir haben das Auto direkt am Hotel abgestellt und sind von dort mit der S-Bahn in die City gefahren. Nach dem Pflichtprogramm Elbphilharmonie hat sich die Familie getrennt – die Damen ins Musical, die Herren auf einen kleinen Rundgang/-fahrt durch die Stadt bzw. die besonderen Orte und Möglichkeiten. Wir nahmen die Buslinie 72, das Fährschiff zwischen Elbphilharmonie und Landungsbrücken (An den Landungsbrücken raus!) und gingen von dort aus Richtung St Pauli. Millerntorstadion, Dom und Reeperbahn wurden abgehakt und dann nahmen wir den Touristenbus 111 zum Fischmarkt (Hamburgs heller Stern versinkt, wenn de Fischmarkt erst nach Handkäs stinkt! – Danke Rodgau Monotones), stiegen dort in die Linie 62, das Fährschiff nach Finkenwerder. Das war zwar voll, aber Buddy und ich konnten entspannen und die Aussicht auf den Fischmarkt, Hafen, Elbstrand und Finkenwerder genießen. Wir fuhren einmal die Runde bis Finkenwerder und zurück und gingen dann auf die Reeperbahn in einen sehr entspannten Foodcourt mit Kleinkunstmarkt, wo Buddy und ich dann ruhig und gediegen bei Astra und Grauburgunder aus Flörsheim-Dahlsheim auf die Damen warteten. Die Frauen vom Getränkestand hab ich dann im Sinne des HVV noch für Lörzweiler Wein zu überzeugen versucht, Adressdaten wurden ausgetauscht. Buddy bekam unterwegs zu trinken und war am Ende auch wieder so entspannt, wie wir ihn kennen. Hier haben wir dann wieder vereint auch noch einen guten Burger vom Food-Truck genossen.

Hamburg – für uns extrem entspannt und nett.

Mit 69% fahren wir Montag morgen in Harburg los – zwei Halts sollten reichen. Ereignislos erreichten wir (wie auf der Hinfahrt) den Ladestopp in Buchholz (Aller), wo direkt gegenüber der Ladesäule ein Bäcker ein größeres Café betreibt. Die Zeit für Frühstück und kurzer Auslauf für Buddy reichten für das sinnvolle Laden super aus und weiter ging es in Richtung Süden. Auch bis zum zweiten Halt in Kirchheim bei Bad Hersfeld lief es rund, wenn man mal von den menschlichen Artgenossen am Steuer ihrer motorisierten Waffen absah. Bei Tempolimit 130 im Regen mit eigenem Tempo 120 dreimal angeblinkt und mit ausgestrecktem Mittelfinger begrüßt, da wünscht man sich a) härtere Strafen bei Tempovergehen (die hatten alle deutlich mehr als die erlaubten 130 drauf) und b) ein allgemeines Tempolimit.

Die Zoe am letzten Ladestopp, einer EnBW-Ladesäule

Nach Kirchheim standen wir dann rund eine halbe Stunde im Stau bevor es ins Rhein-Main-Gebiet und nach Hause ging. Mit 17% und 56 km Restreichweite erreichten wir gegen 17:30 wieder die heimische Steckdose!

Blick auf das Armaturenbrett - zu sehen ist eine Restreichweite von 56 km und Ladestand 17%, Gesamtkilometer 22288km

Was für ein Abenteuer! Schweden ist ein tolles Land, landschaftlich noch mal viel abwechslungsreicher als Dänemark und natürlich viel menschenleerer und weniger touristisch erschlossen. In uns hat Schweden neue Fans gewonnen. Auf jeden Fall war das nicht unser letzter Tripp ins Land, beim nächsten Mal aber vielleicht mi dem (Nacht-)Zug? Und noch mit einem Abstecher nach Norwegen?

Electric Avenue-Fazit

Wie fällt nun das Fazit der Electric Avenue aus? Erst einmal durchweg positiv. Wir hatten eigentlich keine ganz großen Probleme beim Laden, lediglich einmal liefen wir kurz Gefahr, ohne Lademöglichkeit zu stranden (wobei vermutlich ein paar Minuten Geduld an der McDonalds-Station direkt geholfen hätten). Manchmal muss man einfach Geduld haben, etwas warten und es nochmal probieren.

Deutschland und Dänemark sind problemlos – Dänemark kann ich aber nur eingeschränkt bestätigen, so oft haben wir nicht getankt. In Schweden ist das Roaming tw. noch problematisch und die Schweden kochen ihr eigenes Süppchen. Zudem kann man sich nicht alle Apps für Schweden runterladen, weil man Zugang zum schwedischen Appstore braucht. Aber da scheinen die eigen zu sein, unser Vermieter hat erzählt, dass man in Schweden erst ein Konto eröffnen kann, wenn man ein Jahr dort gelebt hat. Wie man aber einen Job anfangen, ein Geschäft eröffnen kann und weiteres ohne Konto erklärt einem niemand. Aber eine Reise wie unsere ist elektrisch ohne weiteres machbar, wenn man die elektrischen Besonderheiten berücksichtigt, Ladepausen einkalkuliert und lieber einmal zu oft lädt, um keine Überraschungen zu erleben. Es hätte uns vermutlich auch geholfen, wenn wir noch eine oder mehrere zusätzliche RFID-Karten gehabt hätten, aber das ging bei uns ja leider nicht. Ich denke aber, dass alles wird sich in den nächsten Jahren sicher noch mehr einpendeln.

Wir waren auch eher vorsichtig und haben daher auch ein paar mehr Ladestopps eingelegt als eigentlich nötig.

Und die Zoe, eignet sich die?

Eingeschränktes Ja! Für zwei Personen und Hund überhaupt kein Problem, die Sitze vorne sind bequem, Navi und Sound funktionieren. Beim Navi kann man aber nicht auf die Ladeempfehlungen vertrauen weil das Navi nicht weiß, für welche Ladesäulen man denn eigentlich eine Karte/App hat. Der Kofferraum reicht für 2 auch locker aus, auch für drei (wenn man allerdings zwei SUPs dabei hat wird es eng aber machbar). Die Sitzbank hinten ist aber nicht sehr bequem und nicht verstellbar, das geht anderswo besser. Für 3 (fast) Erwachsene ist es dann also nur teilweise bequem.

Mit der CCS-Option und den 52 kWh ist eigentlich auch die Reichweite OK. Realistisch fährt man irgendwas zwischen 220 und 270 Kilometer (wenn man nicht dauerhaft 120+ fährt). Dann lädt man so rund eine Stunde am Schnelllader oder 2 Stunden an einer 22 kWh-Säule – wenn die die Leistung dann auch bringt. Da wäre mehr drin. Man muss aber sehen, wenn man 1x im Jahr in Urlaub fährt und das richtig einplant, dann ist es OK, wozu das ganze Jahr über einen größeren Akku mitschleppen, den man im Alltag zum Pendeln und Einkaufen nicht braucht? Ich kaufe mir ja auch keinen 7,5-Tonner, weil ich ab und an einen Kühlschrank transportieren muss. Das ist natürlich eines der Grundprobleme mit der Anschaffung – für welchen Zweck brauche ich ein Auto? Da heißt es gut überlegen. Wenn man häufiger lange Strecken fährt, dann sollte man sich für ein anderes Elbil (wie E-Autos auf schwedisch heißen) entscheiden, für den Alltag ist ein Auto wie die Zoe für uns genau richtig. Der Markt ist aber ja groß genug inzwischen und für (fast) jeden ist was dabei. Ich denke auch, dass es in Zukunft mehr Miet- und Tauschoptionen geben wird und geben muss.

Aber würde ich mit der Zoe wieder weit weg in den Urlaub fahren? Absolut – aber ich glaube nicht mit 3 erwachsenen Personen und Hund.

Das Laden auf der Rückfahrt habe ich hier nicht mehr einzeln aufgeführt. 1x noch in Schweden, 1x in Dänemark, dann am Hotel vor Hamburg und 2 x zwischen Hamburg und Lörzweiler.

Alles in Allem sind wir gefahren:

4.288 km mit 712,82 kWh (tatsächlicher Verbrauch inklusive Ladeverlusten (mit 100 % losgefahren am Ende theoretisch berechnet auf 100 % Ladung zu Hause). Das entspricht einem Durchschnittsverbrauch von 16,62 kWh bei mehr oder weniger voller Beladung und inklusive Ladeverlusten, reiner Fahrverbrauch ist geringer. Der Verbrauch von 16.52 kWh entspricht einem Benzinverbrauch von 1,98 Liter/100km oder einem Dieselverbrauch von 1,70 Liter/100km. Das ist berechnet aus dem Brennwert von Benzin bzw. Diesel von 8,4 kWh pro Liter (Benzin) bzw. 9,8 kWh pro Liter (Diesel). Die Verluste beim Fahren von fossilen Brennstoffen sind extrem, die Produktion ist dabei noch nicht mal berücksichtigt.

Dafür ausgegeben: 323,04 € (kann sich durch Rückberechnung Wechselkurs noch ändern). Macht 0,08 € pro Kilometer reine Energiekosten ohne Wertverlust, Abnutzung etc.

Gesamtladezeit: 40 Stunden 44 Minuten und 10 Sekunden.

Im Vergleich – mit unserem alten Diesel hätten wir Vermutlich rund 321 Liter verbraucht, bei einem geschätzten (schwierig zu wissen wo und zu welchem Preis wir getankt hätten, in Schweden kostet der Diesel derzeit rund 2 Euro pro Liter) hätten wir um die 595 € ausgegeben.

Das Endfazit: Alles machbar – Scheiße ist nur die deutsche Autobahn!

Bildquellen

  • Schweden 2023: Google
  • PXL_20230725_181833044: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230726_191354044: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230727_063743397: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230727_195142244: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230727_102025161: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_045521752: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_070553662.MP: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_071655363: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_072802701: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_114925784.MP: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_124322985: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_093335002: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_125916404: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_125036770: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230728_124655640: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_043445313: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_042749662: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_091859724: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_090825907: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_092211551: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_130113680: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • signal-2023-07-29-193129: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_180036555: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_180338051: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_180434794: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_180252291: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230729_112346609: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_075446494: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_101020923: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_100353777: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_092740202: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_144456995: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_152540654: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_152357699.MP: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_155817846: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_162928640: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230730_162737799: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • Screenshot_20230729-190127-1: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_093541373: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_094142175: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_093634530: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_102624162: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_101940478: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_102514416: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_102610191: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_113502665: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_111217797: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_111020654: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_110657380: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_110646415: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_110625206: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_102711180: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_142011625: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_141922542: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_141838310: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_141712784: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_141609389: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_140719672: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_135413224: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_135155278: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_134018343: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_131631359: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_130003601: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | Public Domain Mark 1.0
  • PXL_20230731_125330001: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230731_133259984: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_132501004: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_124155808: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_123137157: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_122756113: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_160740968: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_160634624: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_163907156: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_152218030: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_152119839: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230801_182507268: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_074405306: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_083753872: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_083437554.MP: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_083539458: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_132311717: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_142736575: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_145916561: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_145251111: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_144535269: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_145529373: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_135532210: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_135850354: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_150017761: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230802_152244548: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230803_074047991: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230803_075753499: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230803_084447992: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230803_105437970: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230803_101056877: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230803_100708537: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230803_104718066: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230803_101244458: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230803_154943498: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_065414258: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_065115957: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_065106922: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_095216277: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_121510041: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_113324506: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_135737528: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_064631869: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_160137415: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_173956413: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_173730007: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_173441429: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230804_184455128: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230805_110901484: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230805_142600644: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230805_143750208: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230805_162301493: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230808_093701794: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230806_113931456: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230808_144746567: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230808_082138312.MP: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230808_150057967: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230808_182511878: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230808_182454386: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230811_160905404: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230811_150316022: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230811_153017715.MP: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230811_153502332: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230811_153555158: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230811_154142261: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_125859900: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_124254473: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_123122714: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_120435003: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_115800592: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de
  • PXL_20230813_134927719: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_135544141: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_101414728: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_105234469.MP: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_101240760.MP: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_094540314: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_105317867: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230813_175547396: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230814_123222998: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved
  • PXL_20230814_153103667: eigenes Werk - © https://morgenausgabe.de | All Rights Reserved